Bibelvers der Woche 35/2018

Und Darius aus Medien nahm das Reich ein, da er zweiundsechzig Jahre alt war.
Dan 6,1

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Auch wenn die Löwen brüllen

Der Vers führt uns zurück zum Buch Daniel. Vor vier Wochen, in Woche 31, hatten wir einen Vers zu einem Bewahrungswunder — die „drei Männer im Feuer“. Der gezogene Vers leitet die Erzählung des anderen bekannten Bewahrungswunder im Buch ein: „Daniel in der Löwengrube“. Hier ein Link zum Vers der Woche 31/2018.

Um welches Reich geht es? Das Königreich Juda war vom babylonischen König Nebukadnezar als politisches Gebilde vernichtet worden, und die jüdische Oberschicht und in Babylon angesiedelt worden. Einige Jahrzehnte später unterlag das Neubabylonien seinerseits dem Perserkönig Kyros II. Der König Darius im Vers ist nicht Dareios der Große von Persien, sondern vielleicht ein medischer Satrap von Kyros II.

Der gezogene Vers erzählt also von einem Neubeginn nach einem Untergang. Wie geht es jetzt weiter? Ein neuer König, eine neue Zeit. Für Daniel wohnt diesem Anfang durchaus ein Zauber inne. Darius schätzt ihn ganz außerordentlich und macht ihn zu einem der drei mächtigsten Männer unter ihm. Er steht kurz davor, ihm Verantwortung für das ganze Reich zu geben. Dann führt eine Intrige seiner Konkurrenten dazu, dass beinahe alles vorbei ist: Der Mederkönig muss dem eigenen Gesetz gehorchen und Daniel den Löwen zum Fraß vorwerfen. Aber die ausgehungerten Tiere verweigern sich. Darius erkennt das Zeichen und wirft anstelle Daniels dessen Verleumder den Löwen vor, diesmal mit dem erwarteten Ergebnis. Und wie seinerzeit Nebukadnezar bekennt auch er nun im ganzen Reich die Macht des jüdischen Gottes.

Eine neue Zeit… Wenn sich die Bedingungen grundlegend ändern, entstehen neue Möglichkeiten und neue Gefahren. Beides ist anfangs schwer abzusehen. Das macht die neue Zeit so aufregend. Der Vers und die von ihm eingeleitete Geschichte verweisen uns auf den Schutz des lebendigen Gottes und auf seine Treue. Wir dürfen neue Zeiten als Chance sehen, nicht als Bedrohung — selbst wenn ganz in unserer Nähe die Löwen brüllen…

Eine Woche voller neuer Chancen wünscht uns
Ulf von Kalckreuth

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