Und alles Speisopfer, das im Ofen oder auf dem Rost oder in der Pfanne gebacken ist, soll dem Priester gehören, der es opfert.
Lev 7,9
Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.
Von der Sühne
Der Anfang des 3. Buchs Moses behandelt die Opfervorschriften. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Opferarten, die möglicherweise historisch aus verschiedenen Traditionen kommen, ein geschlossenes System ist nicht zu erkennen.
Insbesondere das Sündopfer und das Schuldopfer sind schwer voneinander zu unterscheiden — bei beiden geht es um Sühne für Übertretungen von Gottes Gebot. Möglicherweise bezieht sich das Sündopfer eher auf die sündige Natur des Opfernden an sich, während es beim Schuldopfer um konkrete Taten ging. Zur Zeit der Redaktion von Leviticus war die strukturellen Ähnlichkeit offenbar geworden: es wird explizit festgetellt, dass beide Opferarten ein- und demselben Ritus folgen sollen.
Der gezogene Bibelvers regelt ein durchaus wichtiges Detail — anders als bei anderen Opferarten, bei denen der Opferende selbst und seine Familie oder Gruppe mehr oder weniger große Teile des Opfers konsumiert, erhält er beim Sünd- und Schuldopfer nichts — ausser dem spirituellen Gegenwert. Das Opfer wird teils durch Verbrennung vernichtet, teils geht es an die Priester, individuell oder kollektiv.
Eine Woche in Gottes Segen wünscht uns,
Ulf von Kalckreuth