Denn „alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit der Menschen wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen…„
1 Pe 1,24
Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 1984.
…und ihre Stätte kennen wir nicht mehr
Zum Verständnis zunächst der engere Kontext, einschließlich der Fortführung des begonnenen Satzes im darauffolgenden Vers: .
…habt euch untereinander beständig lieb von Herzen, als die da wiedergeboren sind und nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt. Denn „alles Fleisch ist wie Gras, und alle seine Herrlichkeit ist wie des Grases Blume, Das Gras ist verdorrt, und die Blume abgefallen, aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit“ Das ist aber das Wort, welches euch verkündigt ist.
Die Vergänglichkeit des Menschen stellt Petrus neben die Ewigkeit des Worts Gottes. Und in sehr eigentümlicher Weise trägt der Vers seine Wahrheit in sich selbst!
Schauen Sie selbst. Petrus zitiert Jesaja 40,6-8. Dieser Abschnitt gehört zum „Trostbüchlein“ des Deuterojesaja, einer Schrift, die vermutlich aus der Zeit des babylonischen Exils stammt. Als Petrus die Verse in seinem Schreiben wiedergibt, ist das Trostbüchlein bereits rund 600 Jahre alt. Aber der zitierte Vers des Deuterojesaja selbst setzt sich aus uralten Psalmworten zusammen. Psalm 90f: „Du lässt sie dahinfahren wie einen Strom, sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst, das am Morgen blüht und sprosst, und des Abends welkt und verdorrt.“ Psalm 103,15f: „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennen wir nicht mehr.“ Und schließlich Psalm 119,89f; „Herr, dein Wort bleibt ewiglich, so weit der Himmel reicht, und deine Wahrheit für und für.“
Und für uns ist es wiederum 2000 Jahre her, dass Petrus den Vers geschrieben hat. Der Vers und seine Quellen überbrücken also beinahe 3000 Jahre, das Leben einer unübersehbaren Vielzahl glaubender Menschen in denkbar verschiedenen Lebenslagen. Der Vers — Gottes Wort — blieb in dieser ganzen Zeit unverändert. Gibt es etwas anderes, was in dieser Zeit noch geblieben wäre? Welche Blume ist seither nicht dahingefahren? Und dann: Was wir lieben, wird bald ebenso dahin sein wie wir selbst.
Das Wort Gottes ausgenommen. Der Herr bleibe bei uns
Ulf von Kalckreuth