Bibelvers der Woche 47/2024

Da ging auch der andere Jünger hinein, der am ersten zum Grabe kam, und er sah und glaubte es.
Joh 20,8

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 1984.

Er kam, sah und glaubte? 

Es ist Ostern und das Grab ist leer. Die Jünger hatten es leichter als andere, zu glauben, könnte man meinen. Sie waren dabei, in der ersten Reihe sozusagen, erlebten ihren Meister live in Tod und Leben. Kann Glaube da ein Problem sein?

„Glauben heißt ’nicht wissen'“, hört man gelegentlich. Das greift zu kurz. Glauben ist gelebte Interpretation von Wirklichkeit. oder vielleicht besser: subjektives Wissen um die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit. Und da hatten die Jünger kein Vorbild, niemand, in dessen Evangelium sie nachlesen konnten, um das dort Geschriebene dann zu glauben oder auch nicht. Sie mußten sich ihr Bild selbst schaffen. Jesus hatte Andeutungen gemacht, aber die hatten sie vollständig ignoriert. Mit Auferstehung hatte niemand gerechnet. 

Die Geschichte, in der unser Vers steht, gibt einen Eindruck davon, dass es ein Prozess war, der mühevoll und in Stadien verlief. Er kam, sah und glaubte — der Wortlaut unseres Verses kann isoliert einen falschen Eindruck vermitteln. Was nämlich der Jünger schließlich „glaubte“, war nur die einfache Tatsache, dass Jesus nicht mehr im Grab lag.  

Maria Magdalena war früh am Morgen zum Grab gekommen und hatte gesehen, dass der Stein weggewälzt und der Leib des Gekreuzigten verschwunden war. Sie hatte sofort eine Interpretation: jemand mußte den Leib aus dem Grab genommen haben. Sie lief zu den Jüngern und berichtete. Petrus und ein anderer Jünger, der, ‚den Jesus lieb hatte‘ — war es Johannes? — machten sich auf, um zu sehen, was geschehen war. Das Grab war eine Höhle, verschlossen mit einem großen Stein. Der Eingang war nun aber frei und nachdem Petrus sich im Grab umgetan hatte, überzeugte sich auch der andere Jünger.  

Mitnichten aber von der Auferstehung, nur davon, dass etwas Ungewöhnliches geschehen war. Maria ist immer noch der Überzeugung, dass jemand den Leichnam herausgenommen habe. Sie sieht Engel und befragt sie. Dann sieht sie einen fremden Mann und wendet sich an ihn, sie hält ihn für einen Gärtner. Der Fremde spricht nur ein Wort, ihren Namen. Sie wendet sich ihm zu. Ein bittersüßer, unendlich kostbarer Augenblick. Und sie antwortet, nur ein Wort auch sie: Rabbuni — Meister. 

Die Jünger sind in diesem Moment noch weit entfernt von einem Glauben an so etwas Unerhörtes wie die Auferstehung des vor ihren Augen zu Tode geschundenen Menschen. Erst in den nächsten Tagen und Wochen wird sich ein neues Weltbild durchsetzen, immer wieder angezweifelt: im Erleben Einzelner und im Austausch in der Gemeinschaft. 

Herr, hilf uns sehen, was wir vor Augen haben!
Ulf von Kalckreuth

Interludium: Betrachtung zu Palmsonntag

Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es: ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Spricht Pilatus: Was ist Wahrheit?
Joh 18,37

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 1984.

Königtum

Dies ist kein „Bibelvers der Woche“, zufällig gezogen, sondern meine Betrachtung zum Palmsonntag im Gottesdienst des vergangenen Sonntags. Sie schließt sich aber sehr unmittelbar an den Bibelvers dieser Woche an und hat mir geholfen, den Sinn der Karwoche besser zu verstehen. Sie können diesen Text also als Nachtrag betrachten.


Königtum, Tod, Fasten

Liebe Gemeinde, es ist Palmsonntag. Palmsonntag steht für ein großes Ereignis. Jesus zieht ein in Jerusalem, ins Zentrum der Macht – dort wo die Könige residierte und der Tempel stand. Es ist aber auch das Zentrum der Macht seiner Gegner. In Jerusalem wird sich alles entscheiden.

Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.« 
Joh 12, 12-15

Palmsonntag hat etwas sehr Irritierendes – dieser Tag im funkelt und blitzt in allen Farben des Regenbogens und dazu auch in weiß, blendend hell. Eine große Wahrheit scheint auf: zu sehen für jedermann. In alptraumhafter Weise verkehrt aber diese Wahrheit sich dann in ihr Gegenteil, wird zur fetten, feisten Lüge. Um nochmals später doch wahr zu sein, auf gänzlich unerwartete Weise, in einer anderen Welt eigentlich.

Als Jesus später vor Pilatus steht, fragt dieser ihn: „Bist Du der Juden König?“ Und Jesus antwortet (Joh, 18):

Mein Reich ist nicht von dieser Welt… Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?

Wahrheit zeigt uns manchmal ständig ein anderes Gesicht. Und manchmal ist sie gar nicht wiederzuerkennen.

Palmsonntag: Jesus gibt sich als Messias zu erkennen – endlich! Es muss eine unglaublich dichte Atmosphäre gewesen sein, damals. Heilserwartung lag in der Luft. Die Menschen jubelten: sie hatten von Jesus gehört und von seinen Wundertaten und nun kam er tatsächlich nach Jerusalem, die Hochgebaute, wo sich das Schicksal Israels und der Welt wenden würde. Alle vier Evangelien berichten von dem Einzug, in leicht unterschiedlicher Weise. Auf einem Füllen sitzend kam Jesus, die Menschen haben ihre Kleider — die seinerzeit lange Tücher waren — auf das Füllen und über den Boden gelegt, für den König. Palmzweige wurden gestreut. Alles war möglich, alles konnte nun geschehen. Die Welt war weit offen. Das Reich Gottes und die Welt der Menschen waren verschränkt wie niemals vorher und niemals nachher. Die Menschen sangen den Messiaspsalm, Psalm 118. Ich will ihn nachher mit euch beten. Dieses Lied ist an vielen Stellen geradezu ekstatisch, es besingt den Einzug in die Heilige Stadt und den Anbruch des Reichs Gottes. In der Zukunft. Doch die war ja gerade Gegenwart geworden…!

Jesus durchschreitet das Tor. Was aber dort auf ihn wartet, ist nicht Königtum, sondern der Tod. Er wird verfolgt – versteckt feiert er mit seinen Jüngern das Pessachmahl, wird dann verraten, verhaftet, verurteilt und verspottet. Eine Dornenkrone setzen sie ihm auf, dem „König der Juden“, und einen Purpurmantel. Dann wird er gefoltert bis zum Tod. Die Welt bleibt stehen, der große Schabbat, einen ganzen Tag lang!

Und dann ist alles GANZ anders. Dann ist Jesus wirklich König, dann steht er auf von den Toten, ist Christus, der Gesalbte, der zur Rechten des Vaters sitzt.

Das ist eine unglaubliche Geschichte, nicht wahr? Als ich darüber nachdachte, merkte ich, dass sie aber auch etwas hat, das uns alle betrifft, etwas fast Alltägliches. Wir sind Kinder Gottes, sind als Kinder Gottes geboren und als Christen dazu bestimmt, die Krone zu empfangen. Das ist Palmsonntag, nicht wahr? Was aber dann mit uns geschieht, ist nicht schön. Bei vielen dauert es lange, bei manchen geht es schneller – wir desintegrieren, lösen uns auf. Im Alter verlieren wir alles: Kraft, Geist, Schnelligkeit, oft auch den Verstand und die Erinnerungen, am Ende sogar die grundlegendsten Fähigkeiten. Das Leben ist sehr gut darin, uns die Dornenkrone aufzusetzen. Ich denke an einen Menschen, der mir sehr nahe steht. Er wird neunzig und hat fast alles verloren, ausser seinem Verstand und seinem Gehör und seiner Familie. Diese drei sind ihm geblieben. Dornenkrone, nicht wahr? Karfreitag

Gottes großes Versprechen ist, dass dies nicht das Ende ist. Das wir zu Recht Gottes Söhne und Töchter heißen, dass wir Könige sind und Königinnen. In dieser Welt und in der nächsten. In Ostern liegt die eigentliche, die letzte Wahrheit.

Auf dem Weg dorthin aber verlieren wir alles. So ist es, unausweichlich, die Bibel sagt das deutlich, im Buch Kohelet wie auch in den Psalmen. Gott nimmt uns das nicht ab. Der Weg ist nicht schön, oft ist er gar entwürdigend, so wie die Dornenkrone. Und wir sollen lernen, damit umzugehen. Ich sehe darin den eigentlichen Sinn des Fastens. Lernen, frei zu bleiben.

Palmsonntag ist der Einstieg in die Karwoche. Mich hat die Fastenzeit in diesem Jahr überfallen und eingefangen, fast wie ein Räuber. Ich wollte eigentlich lediglich auf Alkohol und Videos verzichten. Fleisch esse ich ohnehin nicht. Meine jüngere Tochter hat dann beschlossen, tagsüber nicht zu essen, nur noch abends nach acht Uhr. Ich fand das überzeugend und habe mich angeschlossen. Jeden Abend haben wir um acht Uhr gemeinsam gegessen.

Und die kommende Woche, Montag bis Karsamstag, werde ich in einem kleinen Zimmerchen in der Mitte eines Kirchturms verbringen. Weißfrauenkirche, Gutleutstraße. Ich will versuchen, ein Buch aus meinen Betrachtungen zum Bibelvers der Woche zu machen. Das war ein recht kurzfristiger Entschluss, aber irgendwie passt er zum ganzen Rest. Ich werde sehr reduziert sein da oben, und ich bin gespannt, was es mit mir macht. Später werde ich es vielleicht wiedererkennen, in einigen Jahren, wenn ich selbst neunzig bin.

Und dann wissen, dass ich König bin. Wie Jesus, wie wir alle!

Amen! So sei es, so soll es sein!

Bibelvers der Woche 13/2024

Da führten sie Jesum von Kaiphas vor das Richthaus. Und es war früh; und sie gingen nicht in das Richthaus, auf dass sie nicht unrein würden, sondern Ostern essen möchten.
Joh 18,28

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 1984.

Radwechsel

Die Karwoche ist eine Höllenfahrt zum Tod. Sie beginnt mit einer Blüte aus dieser Welt: Jesus zieht in Jerusalem ein und die Menschen erkennen ihn als Messias. Und sie endet mit einer Blüte aus einer anderen Welt.

Unser Vers — zufällig gezogen ! — führt uns mitten hinein in die Karwoche. Jesus ist verraten und verhaftet worden, in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag. Der jüdische Hohe Rat verhört ihn und berät und befindet, dass dieser sterben müsse, damit das Volk sicher vor den Römern leben könne. Aber mit seinem Tod will man nichts zu tun haben. Die Wachen bringen Jesus zum Richthaus der Römer, ins Prätorium. Sehr früh am Morgen ist es. Auf der Höllenfahrt ist dies eine Art Radwechsel. Und ein wunderlicher Dialog entspinnt sich: 

TextSubtext
28 Da führten sie Jesus von Kaiphas zum Prätorium; es war früh am Morgen. Und sie gingen nicht hinein, damit sie nicht unrein würden, sondern das Passamahl essen könnten.Wir wollen uns nicht die Hände schmutzig machen!
29 Da kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Was für eine Klage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?Was wollt ihr von mir um diese Zeit? Was fällt euch ein, mich herauszurufen?
30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten ihn dir nicht überantwortet. Dein Job ist’s der dich ruft…!
31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Kümmert euch um eure Angelegenheiten selbst!
Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten.Nein, großer Besatzer, es ist wirklich dein Job, hier geht es um ein Kapitalverbrechen!
Joh 18, 28-31

Schließlich nimmt Pilatus die heiße Kartoffel. Es ist der Tag vor Pessach, das Volk ist erregbar, und er will keinen Fehler machen. Der Hohe Rat bezichtigt Jesus, er gebe sich als König der Juden aus und das kann Kampfansage gegen die römischen Besatzer sein. 

Sehen Sie, wie tief Jesus gesunken ist? Von ihm gibt es hier keine Aktion, Reaktion oder Äußerung. Er wird zwischen zwei Gruppen hergeschoben, die nichts mit ihm zu tun haben wollen. Lukas berichtet, Pilatus habe gar versucht, ihn an Herodes Antipas, den Statthalter von Galiläa loszuwerden. Der aber schickte ihn postwendend zurück.

Jesus ist nun Objekt der Dispositionen anderer, bestimmt dazu, Schläge entgegenzunehmen und schließlich den Tod. Sein Königtum beginnt danach… 

Gott bleibe bei uns in unserer Karwoche!
Ulf von Kalckreuth


Ein P.S. zur Karwoche: Ich werde sie auf ganz eigene Weise verbringen — in einer Zelle im Turm der Frankfurter Weißfrauenkirche. Mitten in Frankfurt, vielleicht 800 m von meinem Arbeitsplatz entfernt. Die Gitarre nehme ich mit und den Computer. Ich will versuchen, aus den Bibelversen der Woche ein Buch zu machen — und mal sehen, was sonst noch geschieht…

Das Türmerzimmer in der Frankfurter Weißfrauenkirche

Bibelvers der Woche 38/2022

Er redete aber von dem Judas, Simons Sohn, Ischariot; der verriet ihn hernach, und war der Zwölfe einer.
Joh 6,71

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 1984.

Fast allein

Jesus war streitbar — die Evangelien berichten, wie seine harten Formulierungen harte Gegenwehr erzeugen konnten, bis hin zu Gewalttätigkeit, und oft tat er nichts, dies zu vermeiden. 

Der Streit in Kapernaum, von dem hier die Rede ist, ist der erste, von dem Johannes berichtet. Und er kostete den Wanderprediger den größten Teil seiner Anhängerschaft, die durch das Wunder der Brotvermehrung gewaltig zugenommen hatte. 

Was war geschehen? Jesus sagt den Zuhörern, dass sie eins werden müssen mit ihm, dass sie nur so zum Vater kommen können. Ob dies gelingt, ob jemand diesen Weg findet, entscheidet der Vater. Jesus gebraucht für das Einssein mit Jesus ein krasses Bild, und es bleibt ausgesprochen unklar, ob es nur ein Bild ist oder mehr: Die Menschen, so sagt er, müssen sein — Jesu — Fleisch essen und sein Blut trinken, um zum ewigen Leben zu kommen. 

Da schießen explosiv Empfindlichkeiten hoch. Für Juden ist es eine grauenvolle Vorstellung. Menschenopfer sind abscheulich. Das Trinken von Blut ist absolut verboten, Fleischgenuß ist nur möglich, wenn dem Fleisch durch Schächten alles Blut entnommen wurde. Denn im Blut ist das Leben des Tieres, sagt Mose. Gemeint ist im Evangelium zunächst der Opfertod Jesu — das Opfer ist heilsnotwendig. Aber man kann Jesu Worte darüber hinaus auf das Heilige Abendmahl, die Eucharistie beziehen, und dann geht es um physisches Fleisch und physisches Blut. Auch unter Christen werden die Diskussionen hierzu sehr scharf, wenn sie nicht vermieden werden

Jesus vermeidet gar nichts und beharrt auf der Formulierung. Die Menschen wenden sich angeekelt ab. Nur die zwölf Schüler, die er sich selbst erwählt hatte, blieben. Er fragt, ob sie nicht auch gehen wollen, und Petrus antwortet für alle mit den Worten: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt,: Du bist der Heilige Gottes.

Ein anrührendes Bekenntnis. Jedem anderen hätte es an dieser Stelle die Stimme verschlagen. Aber Jesus antwortet: Habe ich nicht euch zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.

Der gezogene Vers nun ist die Erklärung des Evangelisten: Jesus meint Judas Ischariot, der ihn später verraten würde. Johannes liefert diese Erklärung, weil die Antwort sehr schroff ist und ihr Sinn nicht offensichtlich — beweisen die Zwölf nicht gerade ihre Treue? Das ist doch wahrlich nicht dasselbe: herausgehobener Anhänger eines Stars zu sein, des angehenden Königs und Heilsbringers, oder zu den letzten Getreuen eines gemiedenen Aussenseiters zu zählen. Die zwölf bleiben bei ihrer Entscheidung für den Messias, den sie gefunden haben. 

Vielleicht meint Jesus wirklich Judas. Vielleicht aber bricht sich in ihm auch Enttäuschung Bahn. Die Zukunft, die vor ihm liegt, wird eben kein Siegeszug sein, keine erfolgreiche Bekehrung großer Massen, sondern ein leidensvoller und oft recht einsamer Weg. Das wird jetzt sehr deutlich.

Wie hätte ich mich entschieden? Wie die zwölf oder wie die vielen anderen? In Mat 7,14 spricht Jesus, dass der Weg zum Leben schmal sei und nur wenige ihn finden. Hat er das vor oder nach Kapernaum gesagt? Es ist die Gnade des Vaters, die zum Vater führt, so sagt er hier, in Joh. 6. 

Der Herr sei uns gnädig auch in der kommenden Woche!
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 04/2021

Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
Joh 3,36

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Nur Gott weiß, wie…!

Aus Joh 3 haben wir schon in der letzten Woche gezogen. Das ist bemerkenswert. Laut Wikipedia hat die christliche Bibel (ohne die Apokryphen) 1189 Kapitel in 66 Büchern. Die Wahrscheinlichkeit, dass man zweimal hintereinander aus demselben Kapitel zieht, beträgt also — wenn alle gleich lang wären — rund 1/1200.  So etwas geschieht im Durchschnitt alle 23 Jahre.

Auch inhaltlich schließt der gezogene Vers eng an den der letzten Woche an, obwohl der Kontext ein ganz anderer ist. Der Vers wird gesprochen von Johannes dem Täufer. Dieser äußert sich hier ein letztes Mal zu Jesus. Jesus gewinnt Jünger, mehr als Johannes, und diese Jünger taufen viele Menschen. Die Jünger des Johannes wenden sich besorgt an ihren Meister. Was ist davon zu halten? Johannes betont noch einmal, dass er selbst nicht der Christus ist, sondern dass er den Christus verkündet. Der vom Himmel kommt, so sagt er, ist über allen. Der Sohn sagt, was er gesehen hat, und sein Zeugnis nimmt auf Erden niemand an. Wer es doch annimmt, der besiegelt die Wahrhaftigkeit Gottes, eine Entsprechung zu Joh 1,11f. Dann schließt Johannes seine Worte mit dem gezogenen Vers. 

Ganz wie in der letzten Woche: der Mensch erzeugt seine Realität selbst durch die Glaubensentscheidung. Das Licht kommt in die Welt und an ihm schieden sich die Geister. Gott schafft in Christus einen Weg aus der Verstrickung in Schuld. Wer den Weg geht, ist frei, wer ihn nicht geht, bleibt unter dem Zorn des Herrn. So einfach. Und so schwierig.

Denn was ist aus dem Gesetz geworden? Hat es sich aufgelöst? Genügt es, an den Christus zu glauben und alles ist gut?

Der Vers ist hier, in der Lutherbibel 1912, mißverständlich übersetzt. Das Wort „glaubt“ taucht zweimal auf. Beim ersten Mal steht im griechischen Original pisteuein, das bedeutet ‚glauben‘ im Sinne von ‚vertrauen‘, es steht für eine Haltung, nicht für Meinung. Bei der zweiten Nennung steht apeithon, ’nicht gehorsam sein‘, und so gibt es auch die Einheitsübersetzung wieder, ebenso wie die Lutherbibel 2017. Es geht also darum, Jesus zu folgen, seine Lehre ernst zu nehmen und den Versuch zu machen, sie im eigenen Leben umzusetzen. Jesus fordert Nachfolge, auch wenn das heute politisch unkorrekt klingt, siehe auch Joh 8,51.

Jesus hat eine hohe Affinität zum mosaischen Gesetz. Dabei destilliert er die Essenz, und die Essenz ist ihm wichtiger als der Wortlaut. Er ruft dazu auf, in eigenen Leben Platz zu schaffen, den Bedürftigen zu geben, er fasst das Gesetz im Liebesgebot zusammen: Gott zu lieben über alles und den Nächsten wie sich selbst. Das ist nicht jedermanns Sache. 

Nun tauschen aber die Jünger Jesu nicht einfach einen Kodex gegen einen anderen, in mancher Hinsicht schwierigeren. Der Vers spricht die rauhe Sprache des Täufers, aber sein Kern ist die Heilszusage:, die Frohe Botschaft: Wenn du es ernst meinst und Jesus folgst, so wirst du versuchen, seinen Weg zu gehen. Dabei wirst du immer wieder scheitern und in die Irre gehen. Kläglich gar oder lächerlich. Aber Gottes Gnade macht, dass du doch dein Ziel erreichst. Nur Gott weiß, wie…!

Ja. Diese Gnade des Herrn sei mit uns in dieser Woche!
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 03/2021

Wer aber die Wahrheit tut, der kommt an das Licht, daß seine Werke offenbar werden; denn sie sind in Gott getan.
Joh 3,21

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Die Wahrheit tun

Ein Pharisäer namens Nikodemus, ein Gesetzeslehrer, kommt nachts zu Jesus. Er ist überzeugt, dass Jesus in einer besonderen Beziehung zu Gott steht und will mehr wissen. Jesus spricht zu ihm von der Wiedergeburt aus dem Geist. Und dann von seiner Mission: der eingeborene Sohn Gottes ist in die Welt gekommen, sie zu retten, nicht sie zu richten. 

Was Jesus dem Nikodemus dann erklärt, führt in das Zentrum seiner Botschaft. Gott hat das Licht gesandt, und die schiere Anwesenheit des Lichts bewirkt, dass die Menschen ihr Wesen offenbaren. Wer seine Werke verbergen will, sie verbergen muss, meidet das Licht und bleibt im Schatten. Andere kommen hin zum Licht, es sind die, die das Licht brauchen, damit ihre Werke gesehen werden, damit sie wirksam werden können. Einen Richter, der die beiden Gruppen trennt, braucht es gar nicht, die Menschen richten sich selbst. Das ist sehr modern, es hat nichts mit der Vorstellung vom Jüngsten Gericht zu tun, die uns so vertraut ist. 

„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“, „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“, „…wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“, „Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst“ — das sind Kernbotschaften Jesu, und immer wirkt darin, was wir tun, auf uns selbst zurück, bekommt ein Echo, auf unterschiedliche Weise. Das Reich Gottes hat schon begonnen, wir sind frei, darin zu leben, schon hier und jetzt. Tun wir es, dann sind und bleiben wir Teil davon — wenn nicht, dann eben nicht. Gott weist uns den Weg in sein Reich, unsere Hölle machen wir uns selbst. 

Der Vers enthält weitere Geheimnisse. Üblicherweise sagen wir die Wahrheit (oder auch nicht). Was bedeutet Wahrheit tun? Das Tun an der Wahrheit (Gottes) ausrichten? Oder ist es mehr, kann man Wahrheit aktiv tun, wie man Gutes oder Böses tut, einen Gefallen oder einen Wunsch? Die Wahrheit Gottes in die Welt setzen? Das Licht zum Strahlen bringen? Und was heisst ‚in Gott getan‘? Ist das für Gott oder mit Gott oder durch Gott? Ist etwas Endgültiges gemeint, etwas überirdisch Dauerndes? Ist ‚in Gott‘ das Gegenstück zu ‚in der Welt‘? Eine Entsprechung von irdischem und metaphysischem Tun, gut katholisch? 

Wer die Wahrheit tut, dessen Werke sind in Gott getan — dies wäre eine Kurzform des Verses, und ich weiss nicht genau, was sie bedeutet. Sie erinnert mich an meinen Konfirmationsspruch, Befiel dem Herrn deine Werke, und sie werden gelingen (Spr 3,16). Aber irgendwie spielt der erste Satz in einer anderen Liga als der zweite — Europacup statt Kreisklasse. „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert“, schreibt Marx. „Es kommt darauf an, sie zu verändern.“ Wer ‚Wahrheit tun‘ sagt, für den ist dieser Gegensatz offenbar bedeutungslos.

Was hat Nikodemus aus diesem Gespräch mit in seine Nacht genommen? Niemand sonst war zugegen, er selbst war es also, der Jesu Worte tradiert hat. Hat er da die Wahrheit getan? Einige Jahre später war der Pharisäer Mitglied des Hohen Rats, als er versuchte, die Verurteilung Jesu zu verhindern. Noch etwas später half er bei der Grablegung Jesu.

Wenn es uns in dieser Woche an irgendeiner Stelle gelingt, die Wahrheit zu tun, werden wir es nicht einmal merken — aber es wird gut sein, und das Licht strahlt heller. So soll es sein.
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 24/2020

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Joh 15,5

Hier ist ein Link zum Kontext in der Lutherbibel 2017

Wer liebt, lebt!

Im Evangelium nach Johannes sind in den Abschnitten 13-17 Abschiedsreden Jesu verzeichnet, die sich in den anderen Evangelien nicht finden. Die Reden sind eigentlich Gespräche mit den Jüngern, in tiefer und inniger Zuwendung, gleichzeitig sind sie Testament, das in ein Gebet mündet. Ein Testament im Neuen Testament. Es gibt Parallelen: das Deuteronomium als Ganzes ist als Abschiedsrede Mose verfasst, und mit seiner Rede am Ende von Genesis verwandelt Jakob seine Söhne in ein Volk. 

Wie das Deuteronomium die Essenz der Thora wiedergibt, enthalten die Abschiedsreden Jesu die Essenz seiner Botschaft und sein Vermächtnis. Im Netz habe ich das Skript einer ganzen Vorlesung zu den Reden gefunden. Unser Bibelvers führt in den Kern dessen, worum es Jesus geht. 

Der Vers ist Kulminationspunkt eines Gleichnisses, das er zuvor aufgespannt hat. Der Vater, Gott, ist wie ein Winzer: er hegt den Weinberg, er pflanzt und pflegt den Weinstock und trägt Sorge um die Frucht. Dabei schneidet er Triebe ab, die keine Frucht bringen. Mit der Verbindung zum Stock verlieren diese Reben das Leben. Die Reben aber, die Frucht bringen, werden gereinigt, ihre Kraft wächst. 

Jesus spricht zuvor (Joh 14) darüber, wie der Vater in ihm ist und er im Vater. Nun geht es um die Jünger Jesu. Sie sind die Reben, also die Triebe, Jesus ist der Weinstock. Wenn sie in ihm bleiben, dem lebensspendenden Weinstock, und er in ihnen, so leben sie und bringen reiche Frucht — neues Leben. Eine Kette: Jesus ist eins mit dem Vater und hat Teil an seinem Wesen. Die Jünger aber sind eins mit Jesus, dadurch haben auch sie Teil am Wesen des Vaters, obwohl sie es nicht tragen oder fassen könnten. Jesus ist Interface, würde man heute sagen.

„Bleibt in mir und ich in Euch“. Die Jünger sind rein durch das Wort, sie sollen sich dies erhalten und darin wachsen. Im Gleichnis entscheidet der Winzer, welche Reben Frucht bringen und welche nicht. Darin liegt gleichzeitig Warnung und Verheissung. Jesus spricht aus, worin die lebensspendende Einheit besteht, die ihn mit dem Vater verbindet und die Jünger mit ihm. Es ist die Liebe: 

Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch liebe. … Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, auf dass, worum ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt. (Joh 15,12-17)

Ich kenne eine Frau, die seit vielen Jahren an das Ende ihrer Emails drei Worte stellt: Wer liebt, lebt! Den Satz will ich hier weitergeben. Er ist eine Zusammenfassung der Abschiedsreden Jesu.

Die Liebe Gottes sei mit uns und wir in ihr
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 36/2019

Darum ging ihm auch das Volk entgegen, da sie hörten, er hätte solches Zeichen getan.
Joh 12,18

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Wieder ein Vers zum Einzug Jesu in Jerusalem: dem Höhepunkt seiner Wirkung im jüdischen Land — im Sinne von Erfolg und Popularität –, ein paar Tage vor seiner Hinrichtung. Wie ein König zieht er ein: die Menschen begrüßen ihn und schreien ihm Worte aus dem messianischen Psalm 118 entgegen: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel.“ Der gezogene Vers nennt uns den Grund für Jesu gewaltige Popularität, die den Mächtigen Angst machte: seine Kraft als Wunderheiler, kurz zuvor erst spektakulär bezeugt bei der Auferweckung des Lazarus von den Toten. 

Ich sehe den Vers und seine Szene vor dem Hintergrund des ersten Abschnitts des Johannesbuchs, Joh 1,11f: 

(Das Licht) war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt erkannte es nicht. Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Als Jesus in Jerusalem einzog, und in den Tagen danach, sollte sich das Schicksal seiner Mission entscheiden, was sein eigenes Volk betraf, jedenfalls. Er lebte in einer Umgebung, die an sich durchaus bereit war, die Transzendenz im Diesseits zu erblicken und die sehnlich die Transformation ihrer Welt in ein Reich Gottes erwartete. Viel mehr als heute vorstellbar. Als wen oder was hätten die Menschen Jesus erkennen können? Für Christen, nach 2000 Jahren Kirchengeschichte, wäre die kurze Antwort: als Verkörperung des Höchsten und als Messias. Aber seine Zeitgenossen hätten nur den zweiten Teil dieser Antwort überhaupt verstanden, und zoomt man heran, sieht man, dass ihnen das Erkennen auch hier nicht leichtfallen konnte.  

Der Messias war eine Herrschergestalt, Überhöhung und Wiederkunft König Davids. So aber ist Jesus nicht aufgetreten. Und es gab weitere Identifikationsangebote: den Gottesknecht, der für Gott und sein Volk leiden würde (Jesaja), den großen Propheten, der wie Moses Mittler zu Gott sein würde (5. Moses) und Elia, dessen Wiederkunft den Messias ankündigen würde (Malachia). Heute sehen Christen Elia in Johannes und setzen im übrigen Messias, Gottesknecht und den großen, von Mose versprochenen Mittler in eins. Im Jahr 33 nach Christi Geburt waren dies verschiedene Personae. 

Haben sie denn nichts erkannt? Der Einzug nach Jerusalem wird von allen vier Evangelisten sehr ähnlich beschrieben. Aber nur bei Johannes, im gezogenen Vers, findet sich ein Hinweis darauf, was dabei die Wahrnehmung der Zeitgenossen dominierte: Jesu Kräfte als Heiler. So sahen ihn die Menschen vor allem anderen: als von Gott begabter und begnadeter Lehrer und Wunderheiler. 

Uns fällt das nicht als erstes ein. Und auch nicht als zweites oder drittes. So aber ist der lebende Jesus tatsächlich aufgetreten, als Heiler, alle vier Evangelien atmen das. Und wir sollten ihn darin ernst nehmen. Auch wenn das nach Johannes für ein Erkennen nicht reicht: Wir brauchen einen Heiler! Vielleicht mehr als alles andere.

Gott schütze uns in dieser Woche, 
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 24/2019

Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.
Joh 12,32

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten und das Reich Gottes

Der Countdown läuft. Sechs Tage vor dem Pessachfest, an dem er sterben würde, kommt Jesus nach Betanien und besucht Lazarus, den er von den Toten auferweckt hatte. Seine Schwester Maria salbt ihn mit unglaublich teurem Nardenöl. Am folgenden Tag zieht er unter dem Jubel der Menschen nach Jerusalem ein. Sie haben Palmzweige auf den Boden gestreut, wie für einen König, und rufen die Worte aus Psalm 118: Hosianna, gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Palmsonntag. Ich stelle mir einen strahlend hellen Tag vor. 

Jesus bekommt Angst vor dem, was in den nächsten Tagen auf ihn zu kommt. Er betet, aber es fehlen ihm buchstäblich die Worte. „Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen.“ Dann findet er sein Gebet: „Vater, verherrliche deinen Namen!“ Da kommt eine Stimme vom Himmel: „Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen!“

Die Menschen um Jesus herum hören Donner. Jesus sagt den Menschen, dass ihnen dies gelte: jetzt in diesem Moment beginne die letzte Zeit, der Fürst dieser Welt werde nun hinausgestoßen. „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen“. 

Es ist ein Vorgriff. Auf Jesu Tod, denn in Todesangst hatte Jesus gebetet, und Gott hat geantwortet. Johannes greift interpretierend ein und deutet das Wort „erhöht“ mit Blick auf das Kreuz: wie die Schlange von Moses erhöht wurde, um Heilung zu spenden. Aber man kann auch Auferstehung darin lesen, Himmelfahrt und das Königtum Jesus an der Seite seines Vaters. Also alles: Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten und das Reich Gottes auf Erden. 

Alle zu mir ziehen… Eine traumschöne Vorstellung. Ich kannte den Vers nicht, und als ich ihn las, legte er einen Lichtschalter in mir um. Erst nach einer Weile habe ich verstanden, warum. Mein eigener Taufspruch ist das zu diesem Vers gehörende Versprechen aus dem Alten Testament, Jeremia 31,3: „Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte“.

Alle zu mir ziehen… Jesus hat in zwei Welten gleichzeitig gelebt: bei uns und im Reich Gottes. In ihm hatte das Reich schon begonnen. Seit Pfingsten ist Jesus ebenso: nicht bei uns und doch anwesend. Und mit ihm können auch wir schon heute im Reich Gottes leben. Und zugleich in dieser Welt mit unseren Kindern.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle aufhören, Bibelverse zu ziehen?!

Ich wünsche uns eine frohe Pfingstwoche. 
Ulf von Kalckreuth