Ihr sollt nicht unrecht handeln im Gericht, mit der Elle, mit Gewicht, mit Maß.
Lev 19,35
Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 1984.
Von der Heiligung des täglichen Lebens
Mit diesen Worten ist in meiner Lutherbibel der Abschnitt überschrieben, aus dem wir gezogen haben. Es ist eine Reihe von Imperativen für das rechte Leben. Einige der zehn Gebote werden wiederholt, Opfer-und Speisevorschriften, es gibt eine vielleicht aus dem Zusammenhang gefallene Strafbestimmung über Männer, die bei leibeigenen Frauen liegen, und dann immer wieder eines: Integrität, in vielen Variationen: Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit, Gastfreundschaft, Verzicht auf Nutzung einer Machtposition, Großzügigkeit.
Sich an die Regeln halten, auch wenn es niemand sieht…
Heiligung. Wie sonderbar. Es wird nicht verlangt, dass wir uns aufopfern, unser Leben der Sinnsuche widmen, oder der Rettung des Planeten. Es sind einfache Dinge. Ehrlich sein, die Wahrheit sagen, rechtes Maß verwenden. Unmodern, beinahe uncool.
Aber wie anders wäre es um den Planeten bestellt, wenn jeder es so hielte!
Und in Vers 18 findet sich, wie eingestreut, die wunderbare Maxime: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Im Kontext ist klar, was das bedeutet. Behandle ihn, wie du selbst behandelt werden willst. Hintergehe ihn nicht, betrüge ihn nicht, übervorteile ihn nicht, auch wenn du es könntest und das Lob deiner Familie dir gewiss wäre, auch wenn er ein Fremder ist. Sei gutwillig, nicht zornig, lass ihm, was er zum Leben braucht, und wenn er es nicht hat, hilf ihm, es sich zu verschaffen.
Geheiligt werde dein Name! Ja, vielleicht so.
Ulf von Kalckreuth
Eine Antwort auf „Bibelvers der Woche 10/2023“