Bibelvers der Woche 28/2018

Sie haben’s willig getan, und sind auch ihre Schuldner. Denn so die Heiden sind ihrer geistlichen Güter teilhaftig geworden, ist’s billig, dass sie ihnen auch in leiblichen Gütern Dienst beweisen. 
Röm 15,27

Hier ist der Link für den Kontext, zur Lutherbibel 2017.

Eine bleibende Schuld

In der letzten Kalenderwoche hatten wir eine Danksagung von Paulus an eine Gemeinde, deren materielle Zuwendung ihm half, mit der Missionsarbeit fortzufahren. Auch der Vers dieser Woche ist von Paulus, und auch er dreht sich um materielle Zuwendungen der Art, die wir heute als Opfergaben bezeichnen würden. Ein erstaunlicher Zufall. Aber die Richtung ist umgekehrt. Hier unterstützt nicht die etablierte Gemeinde die Missionsarbeit „draußen“, sondern die Gemeinden „draußen“ helfen den „Heiligen“ in Jerusalem, der Kerngemeinde also, von der die Missionsarbeit einst ausgegangen war. Makedonien und Achaia — das ist das griechische Kernland, das Paulus missioniert hat. Er selbst hat die Sammlung organisiert, und nun reist er nach Jerusalem, um die Gabe zu überbringen.

Paulus hält die Zuwendung für recht und billig, haben schließlich diese neuen Gemeinden ihre geistlichen Güter aus Jerusalem empfangen. So sagt es der gezogene Vers. Das klingt natürlich und unverfänglich. Aber so einfach ist die Welt nicht mehr. In der Jerusalemer Gemeinde hatte es schwere Zweifel gegeben, wie weit die Heidenmission eigentlich gehen könne. Ob sich das Evangelium nicht in erster Line an die Juden richtete. Und ob Heiden nicht Juden werden müssten, um Christen sein zu können — ob sie also, um „Gott gerecht zu werden“, nicht die Thora befolgen müssen, mit all ihren Mitzvoth, angefangen bei der Beschneidung. Ob Christen nicht ihren Glauben leben müssten wie die Jünger Jesu selbst. Die Forderung leuchtet zunächst einmal ein – mit einem sehr ähnlichen Argument sieht bekanntlich die katholische Kirche für Frauen keine Priesterweihe vor. 

Paulus, von Haus aus Pharisäer, teilt diese Meinung ganz und gar nicht. Für ihn hat die Erlösungstat Christi den „Weg des Gesetzes“ obsolet gemacht. Seine Heidenmission wäre mit einem jüdischen Christentum nicht durchführbar gewesen. Paulus’ Werben für das Christentum war sehr erfolgreich unter den Proselyten in den griechischen Städten. Das waren Nichtjuden, die an Gott zu glauben gelernt hatten und jüdische Gottesdienste besuchten, die allerdings die Wucht der jüdischen Gesetze nicht auf sich nehmen wollten. Viele von ihnen wären wohl bei dieser Grundsatzentscheidung geblieben, wenn sich ihnen das Christentum als eine Spielart des Judentums präsentiert hätte. 

Im „Apostelkonzil“ hat Paulus sich weitgehend durchgesetzt. Die Geschichte des Abendlands wäre sonst anders verlaufen. Die Jerusalemer Autoritäten, geführt von Petrus, sahen ihre Aufgaben unter den Juden, während die Antiochier unter Paulus zur Heidenmission berufen waren. Allerdings wurde den Heidenchristen auferlegt, der „Armen zu gedenken“, d.h. für die Jerusalemer Gemeinde zu sammeln. Und diese Sammlung sollte nun ihre Bestimmung erreichen.

Aber die Schuld besteht weiter, das sieht Paulus durchaus — von Zion aus wird  Weisung an die Völker gehen…, Jes 2,3 . Was machen wir damit?

Ich wünsche uns eine gesegnete Woche!
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 27/2018

Denn auch gen Thessalonich sandtet ihr zu meiner Notdurft einmal und darnach noch einmal.
Phi 4,16

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Opfer

Am Ende seines Schreibens bedankt sich der große Völkermissionar, Paulus, bei der Gemeinde in Philippi für Spenden, die seine weitere Arbeit in Thessaloniki möglich gemacht haben. Vielleicht ist dies die erste Stelle in der Bibel, an der das Wort „Opfer“ in seinem modernen christlichen Sinne als Geldzuwendung im Gemeindekontext gebraucht wird, hier: für die Mission, unter expliziter Gleichsetzung mit dem antiken hebräischen Wortsinn als Brandopfer „zum lieblichen Geruch“ (Vers 18).

Ein Anlass sich zu fragen: Was will Gott eigentlich von uns? 

In dem kurzen Kapitel, aus dem der Vers gezogen wurde, steht vorher mit Philipper 4, 4-7 ein Segensspruch, den ich sehr liebe: 

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren. 

Höher als alle Vernunft…
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 26/2018

Wo nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und die Furcht Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer lassen ziehen. Aber Gott hat mein Elend und meine Mühe angesehen und hat dich gestern gestraft. 
Gen 31,42

Hier ist ein Link für den Kontext, zur Lutherbibel 2017 

Schalom

Vom Ende der Bibel zurück an ihren Anfang. Vor nicht allzu langer Zeit, in Woche 11/2018, wurde ein Vers aus der gleichen Geschichte gezogen, und weil ich die Geschichte von Laban und Jakob liebe, bin ich seinerzeit im Kommentar weit nach vorn geeilt, bis hin zu der Stelle, aus der wir nun gezogen haben.

Jakob hatte vor seinem Onkel und Schwiegervater Laban fliehen müssen, mit seinen beiden Frauen, Rahel und Lea, den Töchtern Labans, seinen Knechten sowie einer riesigen Herde, die er sich in der Zeit seiner jahrelangen „Partnerschaft“ mit seinem Schwiegervater erworben hatte. Labans Kinder hatten nicht ohne Grund Betrug gewittert. Vor der Flucht hatte zudem Rahel den Hausgott ihres Vaters gestohlen. Laban hatte mit einer Schar Bewaffneter die Verfolgung aufgenommen und Jakob schließlich gestellt, sein Zelt nach dem Hausgott durchsucht und nichts gefunden. Und nun verhöhnt Jakob seinen Schwiegervater vor allen anderen: was jenem von seiner Hand geschehen ist, sei in Wirklichkeit nichts anderes als die gerechte Strafe Gottes! 

Formal fügt sich der Vers vollständig in ein gut bekanntes Muster der jüdischen Bibel: die Feinde sind übermächtig und moralisch minderwertig, und nur der Schutz des Herrn macht das Überleben möglich, indem er die Feinde vernichtet. Viele Psalmen sprechen so. Aber hier geht es um etwas anderes. Was ist, wenn wir für unser Überleben auf den Feind angewiesen sind? 

Der Vers steht unmittelbar vor der Stelle, an der die Handlung „kippt“. Filmisch könnte man die Stelle so inszenieren: Die beiden Patriarchen stehen einander in dem großen Zelt gegenüber, mit blitzenden Augen, beide im Burnus, der Ältere mit der Schar seiner Kämpfer im Rücken, der Jüngere vor seinen beiden Frauen, mit der rechten Hand in der Nähe des Dolchs auf seiner linken Seite, die Reaktion seines Gegenübers auf die gerade ausgesprochene Beleidigung erwartend. Auch die Knechte Jakobs sind anwesend. Alles geschieht öffentlich. Zeitlupe. Laban ist am Zug, er muss handeln. Eigentlich ist völlig klar, was nun folgt. 

Und dann verkündet Laban den Frieden: 

Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder und die Herden sind meine Herden und alles, was du siehst, ist mein. Was kann ich heute für meine Töchter oder ihre Kinder tun, die sie geboren haben? So komm nun und lass uns einen Bund schließen, ich und du, der ein Zeuge sei zwischen mir und dir.

Im ersten Satz gewinnt er seine Souveränität zurück. Er stellt einfach den Kontext der Handlung um, geht weg vom dyadischen Antagonismus und macht sich zum Diener seiner Nachkommen, die auch zu Jakob gehören. Dann bietet er Jakob einen Bund an. Und im Unterschied zu den anderen Verträgen zwischen den beiden in der Vergangenheit, die alle durch böswillige Auslegung zerstört wurden, gibt es diesmal keine Hintergedanken. Der Bund ist eine Trennung. Die beiden Männer lösen ihre Umklammerung. Nicht gewaltsam, sondern der Zukunft und den Nachkommen zugewandt.

Dieser Moment macht Laban zu einem Heiligen, in meinen Augen. In der jüdischen Tradition hat Laban eine ausgesprochen „schlechte Presse“, wie ich von meiner Hebräischlehrerin weiß. In der Tat ist er ein Schlitzohr, mit allen Wassern gewaschen. Aber nun dieser Mut, mit dem er das feste Geleis der Handlung aufbricht und ihr ein neues gibt! Wieviel Enttäuschung und jahrelange Frustration, wieviel verinnerlichte und selbst geglaubte Rechtfertigung muss er in diesem einen Moment hinter sich lassen — einem Moment extremer Anspannung, in dem Gruppendruck und Adrenalin ihn blind machen sollte? Hierin mag man das göttliche Wunder erkennen, nicht in der „Strafe“, wie Jakob glaubt. Jakob wäre zu einer solchen Handlung nicht in der Lage gewesen. Er wird in diesem Augenblick ohne eigenes Verdienst gerettet, von seinem Schwiegervater und Feind. 

Einmal Laban sein! Damit das Leben weitergeht.

Ich wünsche uns eine Woche voll Frieden. 
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 25/2018

Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben! denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet.
Offenb 19,7

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Fanfarenstoß

Der Vers steht im letzten Viertel der Offenbarung des Johannes. Das Buch beschreibt den Untergang der alten Welt und die Heraufkunft des Gottesreichs.  Zwei Kommentare zu diesem schönen Vers:

  1. Die Braut, das Weib, steht in der Bibel für das Volk Gottes, mit Gott dem Herrn als Bräutigam — z.B. im Hohelied der Liebe und auch in Gleichnissen Jesu. Im Buch der Offenbarung steht die Braut speziell für das Volk im „Neuen Jerusalem“ — die Welt nach der Neuschöpfung aus der Asche der vergangenen Welt, Wohnstatt der Angehörigen des Volks Israel und aller Völker. Dies wird in Offenb 21, 9ff. ausgeführt, poetisch sehr eindrücklich. Bräutigam ist hier „das Lamm“, also der Sohn, nicht der Vater.
  2. Der gezogene Vers und seine Nachbarn stehen mit ihrer hochzeitlichen Freude textlich etwas singulär in einer Umgebung voller Chaos und Wirrsal. Unmittelbar vorher in der Vision des Johannes ist die „Hure Babylon“ untergegangen. Der Name steht für Rom und seine kosmopolitische Zivilisation. In den folgenden Versen erscheint der weiße Reiter und richtet über die Völker „…und er tritt die Kelter voll des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen“. Das sind die „Früchte des Zorns“, von denen John Steinbeck spricht. 

    Man könnte einen musikalischen Vergleich wagen. Der gezogene Vers ist Teil eines klaren fanfarenhaft gespielten Trompetenthemas, so etwa wie „O when the Saints go marching in“ von Louis Armstrong. Man hört dieses Thema im größten Teil der Offenbarung recht selten und meist nur skizzenhaft. Stattdessen dominieren wirre Cluster und alptraumhafte Tongemälde, wie in „Revolution #9“ von den Beatles. Erst am Ende, in Abschnitt 21 und 22, wird das Trompetenthema schließlich zum Leitmotiv und überstrahlt mit seinem Glanz alles andere. Der gezogene Vers lässt uns auf diesen lichtvollen Ausgang blicken und hoffen, auch wenn die Cluster um uns herum auf- und abschwellen. 

Ich wünsche uns eine gesegnete Woche.
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 24/2018

Doch daß zwischen euch und ihr Raum sei bei zweitausend Ellen. Ihr sollt nicht zu ihr nahen, auf daß ihr wisset, auf welchem Weg ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg bisher nicht gegangen.
Jos 3,4

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Mindestabstand

Seit dem Vers der letzten Woche ist eigentlich nur eine logische Sekunde vergangen. Zwischen dem Ende des 4. Buchs Mose und dem Anfang des Josua-Buchs liegt zwar das ganze Deuteronomium, aber dieses enthält kaum neue Handlung. Das Volk Israel liegt immer noch am Jordan, gegenüber Jericho. Mose ist gestorben und Josua hat die Führung übernommen. Er hat nun den Befehl gegeben, den Jordan zu überqueren. Die Würfel fallen…

Jericho liegt 7 km westlich vom Jordan und 5 km nördlich vom Toten Meer in einer unwirtlichen Gegend. Zwei Späher hatten die Topographie um Jericho und die Lage in der Stadt erkunden, aber sonst kannte sich niemand aus. Wie nun den Marsch koordinieren? Josuas Lösung: Der HErr sollte führen, die Bundeslade vorangehen, getragen von levitischen Priestern. Die Lade ist für den Marsch ein „moving target“, die Israeliten sollen ihren Marsch an ihr ausrichten. Und nun dieser merkwürdig klingende Befehl: „Ihr sollt nicht zu ihr nahen, auf dass ihr wisset, auf welchem Weg ihr gehen sollt, denn ihr seid diesen Weg bisher nicht gegangen“. Mindestabstand 2000 Ellen, etwa ein Kilometer!

Die in Numeri beschriebene zweite Volkszählung hatte ergeben, dass die Streitmacht der Israeliten zu Beginn der Landnahme mehr als 600.000 Mann umfasste — das ist etwa die dreifache Größe der Bundeswehr von heute. Sie alle sollten sich an der Bundeslade ausrichten. Man kann sich ausmalen, was ohne dies Abstandsgebot geschehen würde. Große Gruppen, Trauben von Menschen, würden die Lade einhüllen. Diejenigen, die weiter hinten wären, könnten sie nicht mehr sehen, und die weiter vorne stünden, hätten keine Orientierung mehr im Raum. Die Krieger würden richtungslos im wüstenhaften Gelände mäandern, sich im Kreise um sich selbst und um die Lade drehend und könnten nur durch blanken Zufall in die Nähe von Jericho gelangen. Schlimmer noch: wenn jeder möglichst nahe dran sein wollte, könnte es zu einer unkontrollierbarer kollektiven Dynamik kommen. Das klingt absurd, aber die „Love Parade“ in Düsseldorf steht uns vor Augen.

Auf der Handlungsebene ist die Anordnung von Josua also ohne Alternative. Und im übertragenen Sinne? Wieviel Abstand brauchen wir zu dem, das uns die Richtung weisen soll? Wieviel Abstand von unseren Zielen? 

Als Vater fällt mir ein, dass man mit Abstandslosigkeit Kindern auf die Dauer nichts Gutes tut. Kenntlich, als Orientierungspunkt und Autorität, ist man nur in gewisser Distanz. Aber auch den eigenen Zielen, Prioritäten, Wünschen und Bedürfnissen gegenüber muss man als Erwachsener inneren Abstand wahren, um den Überblick zu behalten und ein Gefühl dafür, in welche Realität, welche Topographie sie eigentlich eingebettet sind. Und eine dritte Ebene gibt es: Wir denken uns Gott heute gern harmlos, weil er „gut“ ist. Die Bibel ist jedoch voller Verweise darauf, dass Gott in seiner Größe für uns ohne Abstand schlicht unerträglich ist, ja tödlich sein kann. Auch das schwingt im gezogenen Verse mit.

Also: 2000 Ellen lebensrettender Mindestabstand. 

Ich wünsche uns eine gute Woche!
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 23/2018

Das ist’s, was der HERR gebietet den Töchtern Zelophehads und spricht: Laß sie freien, wie es ihnen gefällt; allein daß sie freien unter dem Geschlecht des Stammes ihres Vaters,…
Num 36,6

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Kulturelle Evolution in der Eisenzeit

Der Vers steht am Ende des 4. Buchs Mose. Die vereinigten Stämme liegen am Ostufer des Jordan gegenüber der Stadt Jericho, bereit, in das Heilige Land einzufallen. Die Truppen sind gezählt (vgl. den Vers der Woche 18/2018), das noch zu erobernde Land ist zur Hälfte verteilt, Regeln für die Behandlung von Tötungsdelikten sind aufgestellt, sogar Freistädte sind benannt, in welche Totschläger (nicht: Mörder) vor ihren Verfolgern fliehen können… 

Und dann, im letzten Abschnitt des vierten Buchs, gibt es noch recht unspektakuläre Dinge zu regeln. Im gezogenen Vers geht es um die Fortsetzung eines Falles, dessen Studium in Abschnitt 27 begonnen wurde. Dort war vor Mose das Problem gebracht worden, dass ein verdienter Mann namens Zelophehad ohne Söhne gestorben war — was soll nun mit seinem Erbe geschehen? Zwar hatte er keine Söhne, aber vier Töchter. Mose sprach im Namen des Herrn, dass den Töchtern ein eigenständiges Erbrecht zukomme: das Erbe Zelophhad solle also nicht an weiter entfernte männliche Verwandte gehen, was offenbar die relevante Alternative gewesen wäre. 

In Abschnitt 36 nun wird die Fallstudie fortgesetzt: Wenn nun aber die erbberechtigten Töchter Männer aus einem fremden Stamm heiraten, so falle diesen das Erbe zu und der Stamm Manasse verliere Land, argumentieren die Ältesten. Hier gibt es zwei Rechtsprinzipien, die zu achten sind: zum einen soll jedem Stamm auf alle Zeit das seine bleiben — das war durch eine große Zahl von Regeln abgesichert, zu denen auch der Schuldenerlass gehörte, siehe den Vers der Woche 15/2018. Zum anderen ging das Eigentum der Frau in das Erbe ihres Mannes über, auch dies ein nicht verhandelbares Prinzip. 

Mose Antwort im Namen des Herrn ist durchaus jüdisch: die Prinzipen werden geachtet, aber gangbare Wege werden gesucht. Der gezogene Vers enthält die Lösung. Die Töchter haben (offenbar entgegen älterer Auffassungen) ein eigenes Erbrecht. Dann müssen sie auch mit Einschränkungen leben. Sie können frei heiraten, allerdings muß der Erwählte ein Mann aus dem eigenen Stamm sein. So bleibt das Erbe des Stammes erhalten.

In der biblischen Geschichte ist der Text im 13. Jhd. v. Chr. angesiedelt, seine heutige Form hat er spätestens im 6. Jhd. erhalten. Kulturgeschichtlich entstammt er der ausgehenden Eisenzeit. Mir fallen drei Dinge auf. Erstens: Frauen waren mitnichten rechtlos. Oftmals haben im AT die Rechte von Frauen den Charakter von Schutzrechten, wie sie heute dem Bürger gegenüber dem Staat zustehen, nicht jedoch hier. Zweitens: Die in den beiden Abschnitten 27 und 36 gezeigte Rechtsentwicklung mutet verblüffend modern an. Es gab allgemeine Prinzipien. Diese stießen auf konkrete Probleme, in denen sich Widersprüche zeigen. Die aufgefundene Lösung ist dann Synthese und Präzedenzfall, und wird Ausgangspunkt für die Beurteilung der nächsten Probleme etc., ähnlich wie im englischen Recht. Dynamisch und offen — kulturelle Evolution. Drittens: In der Torah, den fünf Büchern Mose, die die Gesetze des Judentums enthalten, geht es nicht nur um Religiöses im heutigen, engeren Sinne. Hier sind unterschiedslos auch Staatsrecht und Zivilrecht Thema, die Schublade „religiös“ scheint nicht zu existieren.

Außer Rechtsetzungen aller Art enthalten Torah und Bibel Ethik, Folklore, Märchen und Legenden, Lieder, Gebete, Geschichtsschreibung, philosophische Diskurse, Propaganda — und immer wieder persönliche und kollektive Begegnung mit Gott. Bei all ihrer normativen Kraft hat sie etwas vertrauenerweckend anarchisches. Kästchendenken ist ihr völlig fremd. Das hält sie lebendig, jung und kraftvoll, wenn die Kästchen um sie herum zusammenbrechen und neue an ihre Stelle treten, die ihrerseits nur von begrenzter Dauer sind… 

Ich wünsche uns eine gesegnete Woche!
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 22/2018

Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder.
Mat 1,2

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Die Nahtstelle

Dieser Vers steht für nichts weniger als die Einheit der christlichen Bibel, in ihren beiden großen Teilen, dem Tanach und dem Neuen Testament. Es ist der zweite Vers des ersten Buchs im Neuen Testament. Der Eingangsvers ist eine Art Überschrift und lautet, nach der Lutherbibel 1912: „Dies ist das Buch von der Geburt Jesu Christi, der da ist ein Sohn Davids, des Sohnes Abrahams“. An den gezogenen Vers schließt sich die komplette Ahnreihe Jesu an, die von den Stammvätern zunächst auf David führt, und von diesem nach Joseph, „… dem Mann Marias, von welcher ist geboren Jesus, der da heißt Christus“. 

Geburtsregister gibt es viele in der Bibel. Sie vermitteln Legitimität, Kontext und Kontinuität und stellen das Geschehen in einen großen historischen Zusammenhang. Zur Erinnerung: In der KW 18 hatten wir einen Vers aus einem anderen Geburtsregister gezogen, in dem die zur Zeit der Landnahme existierenden Sippen auf die Stammväter zurückgeführt wurden.

Matthäus schließt die genealogische Betrachtung wie folgt: „Alle Glieder von Abraham bis auf David sind vierzehn Glieder. Von David bis auf die Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christus sind vierzehn Glieder.“

Die biblische Geschichte vor Jesus wird hier in drei Teile zerlegt, die jeweils in einer Zeitenwende kulminieren: Die Zeit der Stammväter und Richter bis zur Errichtung des Königtums durch David, die Zeit der Eigenstaatlichkeit bis zur Zerstörung in der babylonischen Gefangenschaft und schließlich die Epoche des zweiten Tempels, Zeit der Rekonstruktion und des religiösen Aufbaus, in der das Judentum seine monotheistische und schriftbasierte Gestalt annahm, die es heute noch hat. 

Spinnt man den Faden fort, so ist das von Matthäus Erzählte Teil einer vierten Epoche, die wieder mit einer Zeitenwende enden wird. Aber dieses Geschehen baut auf den ersten drei Abschnitten auf, ist ihre Fortführung und nicht isoliert zu denken. Am Anfang stehen eben immer die Stammväter, Abraham, Isaak und Jakob.

Es gibt Vorschläge aus der akademischen Theologie, das Alte Testament zu entkanonisieren, es gleichsam abzuschaffen. Solchen Vorstellungen kann man gelassen mit Verweis auf die ersten Verse des Neuen Testaments begegnen.

Ich wünsche uns eine gute Woche!
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 21/2018

… und zu dem einem Lamm ein Zehntel Semmelmehl, gemengt mit einem Viertel von einem Hin gestoßenen Öls, und ein Viertel vom Hin Wein zum Trankopfer.
Ex 29,40

Bemerkung: Ein Zehntel Epha sind etwa 3,6 Liter. Ein Viertel eines Hin sind etwa 1,5 Liter. Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Vom Opfer

Der erste Teil des Satzes lautet: „Und das sollst du mit dem Altar tun: zwei jährige Lämmmer sollst du allewege des Tags darauf opfern, ein Lamm des Morgens, das andere gegen Abend; … (Exodus 29, 38+39)

Der Bibelvers dieser Woche ist ganz aus der Nähe des Verses der letzten Woche gezogen. Gemeinsam mit den zehn Geboten empfängt Moses eine Reihe von Vorschriften, die für die sich bildende israelitische Gemeinde konstitutiv sind. Ein Vers zum Pfingstfest: die Jünger Jesus trafen sich in Jerusalem, um gemeinsam Shavu’ot zu feiern, das Fest des Empfangs des Gesetzes auf dem Berg Sinai. Der Vorläufer von Pfingsten ist also Shavu‘ot. In diesem Jahr werden beide Feste sogar gleichzeitig gefeiert!

In Exodus sind auch Gebote zum Opfer zu finden, obwohl eine systematische Behandlung erst im dritten und vierten Buch Mose stattfindet. In unserem Bibelvers geht es um das tägliche Opfer, das vor der Stiftshütte erbracht werden sollte, und später im Tempel. Es wird in Numeri 28, 3-8 noch einmal genauer festgelegt. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes „Ganzopfer“: das Tier wurde vollständig verbrannt. Dieses Opfer wurde von der Kultgemeinschaft als Ganzer erbracht, also quasi-staatlich. Andere und ursprünglichere Opferarten hatten eher den Charakter eines gemeinschaftlichen Mahls, bei dem die Gottheit in besonderer Weise anwesend und beteiligt war. Es gab auch individuelle Schuld- und Sühneopfer für Verfehlungen.

Der Bibelvers der Woche wird zufällig gezogen. Dabei entsteht mit der Zeit ein Bild der Bibel, das zumindest in den quantitativen Strukturen immer genauer werden sollte. Es fällt auf, wie oft in diesen Ziehungen das Opfer thematisiert wird. In den beiden Teilen der Bibel hat es eine ungeheure Bedeutung. Das Opfer ist Kommunikation mit Gott, hat aber auch wichtige gemeinschaftsstiftende Funktion. Zu den großen Opferfesten traf sich die Sippe und vergewisserte sich ihrer Zusammengehörigkeit. Die Opferfeste strukturierten das Jahr. 

Heute opfern weder die Juden noch die Christen. Die Christen haben das Opfer aufgegeben, weil mit und durch Christus das größte Opfer gebracht wurde. Die Juden opfern nicht, weil die hebräische Bibel als einzige legitime Opferstätte den Tempel in Jerusalem vorsieht, den es nicht mehr gibt.

Nach der Zerstörung des Tempels stellten die jüdischen Rabbinen fest, dass drei Dinge an die Stelle des Opfers treten könnten: Das Studium des Gesetzes (einschließlich der Opfervorschriften!), die Befolgung der dort niedergelegten Ge- und Verbote (Mizvoth) und das Gebet. Bei den Christen ist die Vorstellung des Opfers an zwei Stellen präsent. In der Feier des Abendmahls als Nachvollzug des Opfertodes Christi, und zum anderen beim Gemeindeopfer oder kirchlich gebundenen Spenden. In beiden Fällen pflegen katholische Christen eine deutlich stärkere und konkretere Anbindung an den ursprünglichen Opfergedanken als evangelische.

Was in unserem Leben kann denn für ein Opfer stehen? 

Mit dieser ziemlich schweren Frage wünsche ich uns ein frohes Pfingstfest, in Gottes Heiligem Geist!
Ulf von Kalckreuth

Bibelvers der Woche 20/2018

… denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der HErr heißt ein Eiferer; ein eifriger Gott ist er. 
Ex 34,14

Hier ist ein Link für den Kontext des Verses, zur Lutherbibel 2017.

Der Vers steht im Buch Exodus und sein erster Teil gehört zum ersten Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ (Ex 20, 2f).

Das Gebot wird hier wiederholt, und der Grund dafür ist kein günstiger. Während Moses auf dem Berg Sinai die zehn Gebote und viele weitere Weisungen empfängt, bedrängen die Israeliten seinen Bruder Aaron. Sie sind verunsichert wegen der langen Abwesenheit Moses, ihres einzigen Mittlers zum Herrn und wollen etwas Handgreifliches für die Kommunikation mit ihrem Gott. Aaron lässt sie ein goldenes Kalb gießen. Auf dem Berggipfel berichtet Gott dem Mose von den Geschehnissen. Er will das Volk verstoßen und stattdessen Moses zu einem großen Volk machen. Moses nutzt – wie vor ihm schon einmal Abraham – seine besonderen Beziehungen zum Herrn und erinnert ihn an seine Versprechungen. 

Als Moses mit Josua vom Berg Sinai herunterkommt, tanzen sie gerade um das Kalb. Moses zerschlägt die Tafeln. In einem Zornesausbruch lässt er die Leviten 3000 Volksangehörige töten. Es kommt dann zu einem Moment der großen Intimität zwischen ihm und Gott – dieser lässt Moses seine Herrlichkeit schauen. Mose kehrt zurück zum Berggipfel, um den Herrn dazu zu bewegen, wie versprochen den Zug der Israeliten ins Heilige Land anzuführen. 

Wieder hat er zwei steinerne Tafeln dabei. Gott erneuert die Bundeszusage und gibt auch die Gebote aufs Neue. Aber er macht dabei eine Reihe von Feststellungen und Forderungen, die Grundlage sind für diese Erneuerung des Bundes. In dieser Reihung findet sich der Vers. Der erste Teil ist eine Wiederholung. Der zweite Teil ist eine Bekräftigung der besonderen Art. Es gibt einen alten hebräischen Namen für Gott – „El  Qana‘ “ אֵל קַנָּא  –  dessen wörtliche Bedeutung „eifernder Gott“ ist. Auf diesen seinen Namen beruft sich Gott hier. Eifer ist Teil der in seinem Namen festgelegten Identität Gottes.

Man könnte den Vers so schreiben: „Nach allem, was passiert ist, wiederhole ich: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Ihr seid mein Volk und ich bin euer Gott. Wenn ihr etwas anderes wollt – den Preis dafür werdet ihr nicht zahlen wollen. Ich stehe für mein Wort. Anders kann es nicht sein  – ich bin, der ich bin.“

Gott lässt sein Volk nicht fallen. Er erneuert den Bund, aber er verbindet es mit einer Drohung. 

Für Menschen der zweiten Jahrtausendwende hat diese Drohung etwas eigentümlich Tröstliches. Wir haben ja gar keine Furcht vor dem strafenden Gott. Unser Gott hat ein mildes, alles verzeihendes Gesicht. Unsere Angst gilt seit dem neunzehnten Jahrhundert dem gleichgültigen, dem abwesenden, dem nicht existenten Gott. Denn die alles verzeihende Milde sieht der Belanglosigkeit erschreckend ähnlich. Dass nun Gott zu seinem Wort steht und für sein Wort eifert, kann eine gute Nachricht sein.

Nur ein Gott, der sein Wort ernst nimmt, ist ernst zu nehmen. Das ist evident – es gilt sogar für Menschen. Aber wir sind mit diesem Vers auf dünnem Eis. Die beiläufig erzählte Ermordung von dreitausend Volksgenossen erinnert daran, worum es hier auch gehen kann.

Ich wünsche Euch eine gute Woche,
Ulf

Bibelvers der Woche 19/2018

Da hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, weil er sich für gerecht hielt.
Hiob 32,1 

Hier ist ein Link zum Kontext in der Lutherbibel 2017.

Die Bäume und der Wald

Das Buch Hiob handelt vom menschlichen Leid und der Gerechtigkeit vor Gott. In einem Prolog wird eine Laborsituation hergestellt: Hiob ist ein gottesfürchtiger und gerechter Mann, auf dem das Wohlwollen des Herrn ruht. Der Teufel, hier als Angehöriger Gottes Entourage, äußert die Überzeugung, mit Hiobs Gottesfürchtigkeit wäre es nicht weit her, wenn der Herr ihn nicht in allem beschützen und bewahren würde. Der Herr lässt sich auf eine Wette ein: der Teufel darf alles an und um Hiob vernichten, nur sein Leben muss er ihm lassen. So geschieht es — Gott lässt ihn damit in eine unerträgliche und entwürdigende Situation fallen, in Krankheit und Schmach. Er behält nur das nackte Leben. 

Drei Freunde suchen ihn auf, ihn seelisch zu stützen. Zum ihrem großen Verdruss beharrt Hiob darauf, gerecht zu sein. Im Verhältnis zu Gott fordert er seinerseits Gerechtigkeit ein, andererseits und gleichzeitig äußert er aber auch die feste Überzeugung, dass Gott ihm diese Hilfe am Ende geben wird („Ich weiß, dass mein Erlöser lebt…“). Hiob behält seinen Glauben, auch noch in der tiefsten Verwundung. 

Hier ist ein theologisches Problem. Im damaligen Judentum war die Sache klar: wer die Bundeszusage hatte und sich an die Gebote hielt, konnte der Unterstützung des Herrn sicher sein. Wem es schlecht ging, der hatte dies entweder durch Übertretungen selbst verschuldet, oder aber war das Opfer von Übertretungen seiner unmittelbaren Vorfahren (siehe hierzu BdW, KW 7). Insofern können die Freunde nicht anders, sie müssen Hiobs Anspruch zurückweisen. Er solle sich erforschen, er werde Übertretungen finden.

Schließlich, nach langen Diskussionen, ist Hiobs Antwort harsch. In einem kurzen Abschnitt stellt er fest, dass er sein ganzes Leben lang in Gottes Gebot gelebt hat. Er nennt die Gebote und die wichtigsten Regeln einzeln und kann auch darlegen, dass er Gottes Gebote nicht nur dem Buchstaben, sondern auch dem Geiste nach befolgt hat: immer war er für den Nächsten, den Schwachen da. Er ist sogar zur Feindesliebe gelangt, damals beileibe noch keine explizite Forderung.

Und dann kommt ein Satz, der den Freunden Blasphemie sein muss: 

35 O hätte ich einen, der mich anhört – hier meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte mir! –, oder die Schrift, die mein Verkläger geschrieben! 36 Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Schulter nehmen und wie eine Krone tragen. 37 Ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst ihm nahen.

Hiobs Vertrauen in die eigene Gerechtigkeit ist dergestalt, dass er Gott und seiner Anklage wie ein Fürst gegenübertreten zu können glaubt!

An diese Stelle gehört der gezogene Vers: die drei Männer schweigen, weil Hiob sich für gerecht hält! Auf dieses Schweigen nun folgen die Rede eines vierten Freundes (der bis dahin nicht erwähnt wurde), und dann die Antwort Gottes selbst aus dem Sturm. Durch die Laborsituation weiß der Leser, dass Hiob tatsächlich gerecht ist: in der Rahmenerzählung stellt Gott selbst das unzweideutig fest. Auch seinen Glauben und die Gottesfurcht behält er. Hiobs Beharren auf die eigene Gerechtigkeit aber lässt alle anderen verstummen und es zieht die sehr nachdrückliche Zurechtweisung Gottes nach sich. 

Das Bestehen auf der eigenen Gerechtigkeit wird im Buch Hiob verurteilt. Es isoliert uns von den anderen Menschen — das zeigt der Vers –, es entfremdet uns aber auch von Gott. Seine Gerechtigkeit, das sagt seine Rede aus dem Sturm, ist nicht mit menschlichen Maßstäben zu messen. Wir können uns mit einem Wesen, das so hoch über uns steht, nicht mit Kategorien auseinandersetzen, die für das Verhalten von Menschen gemacht sind. Vor lauter Totholz sehen wir dann den Wald nicht mehr: Gottes Macht und Größe. 

Es ist gut, den Versuch zu machen, Gottes Geboten zu folgen. Soweit der Versuch (mit Gottes Hilfe) gelingt, ist dies noch besser. Und man soll keinen Gedanken an die Position verschwenden, die man sich dadurch möglicherweise erwirbt — der Gedanke selbst führt in die Irre. 

Was aber die anderen Menschen betrifft:  Mit dem Beharren auf die eigene Gerechtigkeit verwandelt man jede fruchtbare Auseinandersetzung in ein Schweigen.

Ich wünsche uns eine gute Woche,
Ulf von Kalckreuth